Naturfreunde Schweiz
Die Naturfreunde Schweiz blickten dem Jubiläumsjahr mit gemischten Gefühlen entgegen. Ein anhaltender Mitgliederverlust, die Frage einer Neuorientierung und personelle Führungsprobleme in jüngster Vergangenheit setzen dem Verband zu. Das Verhältnis der heute Aktiven zur weiter zurück liegenden Geschichte ihrer Organisation war gespalten: Die Herkunft aus sozialistischem Arbeitermilieu war für die Einen stolzes Erbe, für viele Andere aber ganz einfach vorbei und ohne Bedeutung in der Gegenwart. Ähnliches galt für den ökologisch-aktivistischen Kurs, den der Verband in den 1980er Jahren initiiert, aber bald wieder abgeschwächt hatte.
Aus historischer Sicht interessierten auf den ersten Blick aber gerade die Bedeutung als Freizeit- und Tourismusorganisation der Arbeiterschaft und den Versuch einer erneut politisch motivierten Neuorientierung. Ein Dilemma? Nicht wirklich. Zwar nimmt die «sozialistische Phase» breiten Raum ein, erwies sich aber als bereits in der Zeit stark umstritten. Ähnliches gilt für andere Phasen in der Geschichte des vielfältigen Verbands und seiner Sektionen. So wurde der Konflikt um die «richtige Richtung» zum roten Faden im Buch.